TEZENTAO - KUNGFU

JIAOLIE - KAMPFKUNST - 475 v. Chr. - Alte chinesische Grafik
JIAOLIE - KAMPFKUNST - 475 v. Chr. - Alte chinesische Grafik

 

GESCHICHTE

  

Die Geschichte der Kampfkünste 

ist wohl so alt wie die Menschheit.

 

Die orientalischen Kampfkünste wurden durch den indischen Zen- Mönch Bodhidarma, den 28. und letzten Patriarchen Buddhas, im 6. Jahrhundert in China wesentlich beeinflusst. Er entwickelte aus indischen und chinesischen Kampfelementen die Kampfkunst des Shaolin KungFu, "Die 18 Hände des Buddha", nachdem er entdeckte, dass nur geistige Übungen in der Meditation nicht ausreichten.

 

 

Die insulare Lage Okinawas und Nähe zum chinesischen Festland ermöglichte über Jahrhunderte einen regen Austausch der Erfahrungen mit den chinesischen Kampfkünsten. KungFu nannte man TO und es vermischte sich auf Okinawa mit dem vorhandenen TE zum TODE. Okinawa TE, TODE oder Karate bedeuten: Handtechniken aus dem Land der TangWobei das reine TE der okinawanische Kampfstil der Könige, Prinzen und Fürsten war und als aristokratische Kampfkunst parallel zum TODE weiterbestand. TODE  war also eine Synthese. T'ang Hand, China - Hand, KaraTe - Leere Hand sind nichts anderes als verschiedene Umschreibungen dieser Kampfkunst.

Die Bevölkerung Okinawas, einst friedliebend und sanft, wurde durch die Tyrannei entarteter japanischer Samurei und einem allgemeinen Waffenverbot gezwungen, ihre Kampfkunst mehr pragmatisch als spirituell einzusetzen. Eine tödliche

Widerstandsfähigkeit wurde das Hauptziel.

 

 

Eine Reduktion auf eine effiziente Methode des physischen Kampfes auf Leben und Tod. Entweder Du - oder Ich. Der innere Kern wurde der äußeren Form und Technik geopfert. Die Formen verloren in ihrer Anwendung zunehmend ihren spirituellen Inhalt. Der japanische Nationalismus und Militarismus verleugnete die chinesischen Wurzeln des KaraTe im chinesischen KungFu, benutzte aber deren Techniken für die Soldaten im Krieg. KaraTE und das chinesische KungFu (eine ähnliche Entwicklung wie in Japan) degenerieren bis heute unter den Einflüssen aus Militarismus, Nationalismus, Sport und Kommerz zu einer (Tanz-) Show von Kraft und Technik,  für Ablenkung und Unterhaltung, oder für polizeiliche und militärische Zwecke. Die spirituelle Ebene der Kampfkünste ist in Vergessenheit geraten. Es mangelt heute an fähigen Lehrern -  nicht nur im Orient -,  die nicht an der weltweiten "kranken Ego-Sucht = Egoismus" leiden. Ohne das spirituelle Ziel ist jede Kampfkunst im besten Falle eine Körperertüchtigung. In der Regel nutzt die entartete, entkernte  "Kampfkunst"  nur dem kranken Ego - das eh unberechenbar und gefährlich ist, sowohl für sich selbst, als auch für die Mitmenschen - zur weiteren Aufblähung in Hochmut, Ignoranz und Arroganz.

 

 

In der jüngeren Vergangenheit  entstanden 1.000 Stile - untereinander teilweise in feindlicher Konkurrenz -, aber heutzutage alle etikettiert mit traditionell und hochdekoriert. Standard ist heute bei vielen Stilen die Berufung auf einen authentischen Stammbaum des jeweiligen Stils. Je länger ein Stil- Gründer tot ist, desto höher scheint bei einigen Leuten der Wert der jeweiligen Stil- Aktie.

Nur formale Nachahmung, Imitation reichen nicht aus. Vielleicht besteht eine solche Haltung aus Faulheit, Unverstand oder Kalkül, wenn man sklavisch nur an den äußeren Formen festhält. Es entstehen Dogma und Doktrin. Der Kern der Kampfkunst stirbt und somit gibt es dann auch keinen WEG, kein DO.  Ist der Kern der Kampfkunst erst einmal verloren gegangen - denn der Kern hat und ist keine Form - macht immer der Spaltpilz Furore, der die sogenannten Kampfkünste in viele gegeneinander konkurrierende Stile zersplittert. Danach geht es nur noch darum,  eine nur "äußere Wahrheit", z.B. die: „Der einzig wahren Form/Stil" zum Kult zu verklären und deshalb jede andere Form/Stil zu verteufeln. Der große KARATE-Meister Funakoshi brachte es auf den Punkt:„Es gibt viele Stile, aber nur ein KARATE!"

 

 

Die Kampfkünste waren immer eng mit den verschiedenen philosophischen Wegen

des Zen-Buddhismus und des Taoismus verbunden. 

 

 

Heute erinnern häufig nur noch formale Riten an diese ehemalige Beziehung. Das DOJO, übersetzt bedeutet: die >Heilige Halle des Weges<, >Des Weges zu Gott<, wo ist dieser Sinn geblieben?  Welchen Wert haben dann Sporthallen oder Hallen, in denen die ehemaligen Kampfkünste nur noch als Sport und Selbst-Verteidigung, also nur nach der äußeren Form, betrieben werden und sich trotzdem mit dem Etikett >DOJO< zieren?

Apropos:

jeder Raum wie er sich auch nennen mag, ist erst einmal nur das. Er wird erst durch die geistige Einstellung und Haltung seiner Benutzer, der Übenden, zu diesem einen besonderen Ort. Die ernsthaft Übenden mit einem gemeinsamen Ziel sind es, die durch ihre bewussten Anstrengungen gemeinsam für diese Atmosphäre sorgen, die dem Begriff DOJO gerecht werden kann. Der Begriff DOJO wurde auch bei den Zen- (chin. Chan) Mönchen für ihren Übungsraum benutzt und deshalb von den Kampfkünsten übernommen.

 

 

Unsere Übung der Kampfkunst betont deshalb nicht nur den kämpferischen Aspekt, sondern besonders die Entwicklung der innere Kraft und versteht sich im Wesentlichen, als ein Mittel zum Zweck, innerhalb einer spirituellen Disziplin. Sie basiert auf einer archaischen Lehre von der Ganzheit des MenschenDas bedingt, den >Weg des Kriegers<, wie man ihn früher nannte, zu gehen und im Kampf mit dem eigenen falschen und kranken Ich, dem Ego (unserem inneren Schweinehund), die innere Kraft zu entwickeln, um dadurch diesen einzigen und wirklichen Feind des Menschen und der Menschheit zu überwinden.

Das ist unser primärer Ansatz

und unser Ziel beim Üben der Kampfkunst,

ein ganzer und gesunder Mensch zu werden und zu sein,

nebenbei entsteht aber auch

eine entschiedene Widerstands- und Verteidigungsfähigkeit.